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Rohr-im-Rohr-Sanierung: Planung und Durchführung

In vier einfachen Schritten zur erfolgreichen Sanierung: Unser Sanierungsratgeber hilft Ihnen, die Rohrschäden technisch sinnvoll und kosteneffizient beheben zu lassen.
1. Schritt: Analyse
In Abwasserrohren können eine Vielzahl von Schäden aufgrund unterschiedlicher Ursachen auftreten, zum Beispiel durch Abflusshindernisse, Risse und Wurzeleinwuchs. Hier bietet sich eine Kanal-Kamerabefahrung an.
Expertentipp: Schauen Sie sich den Bildreferenzkatalog aus Nordrhein-Westfalen an. Hier finden Sie einen umfassenden Überblick über alle Schäden, die in Leitungen und Rohren in Ihrem Gebäude vorliegen können.
Abhängig von den Schäden muss entschieden werden, welches Verfahren aus technischer Sicht für die Sanierung eingesetzt werden kann und das beste Verhältnis von Kosten und Haltbarkeit liefert.
2. Schritt: Sanierungs-Verfahren
Grundsätzlich werden bei der Schadensbehebung die Reparatur von einzelnen Schäden (Risse oder Ausbrüche), die Sanierung des gesamten Rohres und der Neuanlage des Rohrs unterschieden.
Bei der Sanierung hat sich der sogenannte Schlauchliner als Standardtechnik etabliert. Ein mit Harz getränkter flexibler Schlauch aus zum Beispiel Polyesterfaser wird über eine kleine Öffnung in die Rohrleitung eingebracht und zu einem neuen Kunststoffrohr ausgehärtet. So können heute fast alle Abwasserrohre in Gebäuden und auf Grundstücken renoviert werden.
Die Lebensdauer des Schlauchliners beträgt nach allgemein anerkannter Regel der Technik 50 Jahre. Für einen Schlauchliner können Sie mit Kosten pro Meter von ca. 150 bis 250 Euro rechnen. Hinzu kommen die Kosten für Vor- und Nacharbeiten für dieses Rohr-im-Rohr-System.
Expertentipp: Auch die Schlauchliner müssen vom DIBt zugelassen sein. Die Rohre müssen vor Einbau gereinigt werden, grobe Verschmutzungen und Ablagerungen sind zwingend zu entfernen. Ein Anrauen der Innenseite des alten Rohres ist allerdings nicht notwendig.
Expertentipp: Einen guten Einblick in die verschiedenen Sanierungs-Verfahren gibt auch die Informationsbroschüre „Sanierung privater Abwasserleitungen – Entscheidungshilfe zur Auswahl von Sanierungsverfahren“.
3. Schritt: Sanierungs-Angebote vergleichen
Zur Auswahl des besten und kostengünstigsten Verfahrens für die Sanierung der Rohre sollten Sie Experten in Ihrer Nähe heranziehen. Mit dem Film aus der Kamerainspektion und Fotos der Örtlichkeit können Sie mehrere Angebote einholen. Diese Angebote müssen Sie inhaltlich und bei den Kosten vergleichen – zum Beispiel beim Schlauchliner und den Kosten pro Meter. Lassen Sie sich bei Bedarf die Angebote von den Firmen erklären.
Vergleichen Sie auch die Qualifizierung der Firmen: Auf den Internetseiten finden Sie häufig Mitgliedschaften in Verbänden, die für Qualitätssicherung stehen. Referenzen von ausgeführten Baumaßnahmen belegen die Erfahrung der Firmen.
Schlussendlich sollten Sie vor Auftragsvergabe Ihre Finanzplanung machen. Beachten Sie hierbei die Fälligkeit der Zahlung laut Angebot.
Expertentipp: Verbände können Sie ebenfalls hinsichtlich der Untersuchung und Sanierung Ihres Gebäude- und Grundstücksentwässerungsnetzes beraten, zum Beispiel der VDRK – Verband der Rohr- und Kanal-Technik-Unternehmen e. V. oder dem Güteschutz Grundstücksentwässerung e. V.
4. Schritt: Auftragsvergabe und Überwachung der Arbeiten
Vergeben Sie den Auftrag nur an einen Vertragspartner. Stimmen Sie mit Ihrem Ansprechpartner verbindliche Termine für die Ausführung der Arbeiten ab.
Vor Beginn der Arbeiten sollten Sie sich einen kurzen Eindruck von dem Erscheinungsbild der Firma und der Technik machen. Lassen Sie sich die Abläufe und das Vorgehen erklären.
Ob Reparatur, Sanierung oder Erneuerung: Die Firma muss Ihnen nach den Arbeiten die Arbeitsdokumentation und einen Abnahmefilm als Leistungsnachweis aushändigen. Und Ihnen idealerweise auch die Zulassung des DIBt – Deutschen Instituts für Bautechnik für die eingesetzten Produkte übergeben.